Restauration der alten Spritze
Brandau und seine Feuerwehr.
Als Schultheiß Johannes Röder im Jahre 1652 anordnete, dass jeder Mann in Brandau einen ledernen Feuereimer zu stellen hatte, schrieb er dies in das noch heute vorhandene Haingerichtsbuch ein. Diese Eintragung ist das erste schriftliche Zeugnis über den Brandschutz in unserer Gemeinde. 1655 werden Adam Roßmann aus Lützelbach und Hans Melcher Speyer aus Brandau als Feuerläufer genannt, die im Brandfalle die Bevölkerung alarmieren sollten. Gleichzeitig wurden Adam Seeger und Costman Dracht zu Feuerwagenführern bestimmt, die für den Transport der Löschutensilien verantwortlich waren.
Im Jahre 1767 wurde die landgräfliche Feuerordnung veröffentlicht, die fortan die Stroh- und Schindeldeckung der Hausdächer verbot. Auch der Bau von Kaminen und Schornsteinen wurde strikt geregelt. 1806 wird Hessen ein Großherzogtum und das Haingericht wird durch einen Gemeinderat abgelöst, der auf strikte Einhaltung der Feuereimerpflicht dringt. 1826 wird die alte landgräfliche Feuerordnung erneut bekanntgegeben. 1830 kaufen sich die Brandauer ihre erste Feuerspritze in Darmstadt und nun gibt es einen Spritzenführer, einen Spritzenmeister und die dazugehörige Spritzenmannschaft.
Auch der Brandauer Kriegerverein engagierte sich für den Brandschutz und so kam es 1882 zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, der allerdings zunächst noch eine Pflichtfeuerwehr bei- und untergeordnet werden musste. 1874 hatten die Brandauer ihr erstes Spritzenhaus gebaut und eine vierrädrige Feuerspritze für Pferdebespannung in Groß-Bieberau gekauft. 1890 kaufte man wieder eine neue Spritze bei der Firma Hartmann in Groß-Bieberau, die bis zum Jahre 1938 im Einsatz war.
Die Qualität dieses Gerätes zeigt sich in der Tatsache, dass die Spritze im Jubiläumsjahr 2007, nach einer gründlichen restaurierung durch unsere Ehren- und Altersabteilung, immer noch voll einsatzfähig ist.